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Milan Pašek | October 24, 2017

Wirtschaftsprüfung und Arbeit des Wirtschaftsprüfers

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Der Begriff „Wirtschaftsprüfung“ wird in der letzten Zeit sehr oft besprochen. Heutzutage umfasst dieser Begriff allgemein eine ganze Reihe von verschiedenen Dienstleistungen, beginnend mit der Finanzprüfung, Qualitätsprüfung, forensischen Prüfung bis hin zur Prüfung der Auswirkungen auf die Umwelt oder die Sicherheitsprüfung. Allgemein kann man sagen, dass die Wirtschaftsprüfung eine Überprüfung und Bewertung des Standes durch eine unabhängige qualifizierte Person ist.

Die Wirtschaftsprüfung (im Kontext der Finanzbuchhaltung) ist der standardisierte Prozess, bei dem es zur Prüfung der in dem durch die Gesellschaft erstellten Jahresabschluss enthaltenen Informationen kommt. Darauf verlassen sich viele Benutzer (Aktionäre, Banken, Gläubiger), aber in manchen Fällen auch eine breitere Öffentlichkeit. Mit der Prüfung erhöht der Wirtschaftsprüfer die Glaubwürdigkeit der in dem Jahresabschluss angeführten Finanzinformationen. Das Portfolio der Dienstleistungen, die ein Wirtschaftsprüfer seinem Mandanten anbieten kann, ist aber viel breiter. Nicht alle von ihnen stellen die „Wirtschaftsprüfung“ dar, wie sie seitens der Öffentlichkeit manchmal falsch verstanden werden. Allgemein können die vom Wirtschaftsprüfer gewährten Aufträge in die Prüfungsaufträge, wenn der Wirtschaftsprüfer eine Sicherheit über die Qualität der geprüften Informationen erteilt, und in sonstige Aufträge, eingeteilt werden. In anderen Fällen zieht der Wirtschaftsprüfer oft nur Folgerungen der abgemachten Tätigkeiten, aber die Entscheidung über die Richtigkeit überlässt er schon dem Leser. Die einzelnen Dienstleistungen unterscheiden sich untereinander insbesondere durch ihren Zweck und ihr Maß an gewährter Sicherheit.

Arbeit und Pflichten des Wirtschaftsprüfers

Zum Beispiel ist die (verpflichtende und nicht verpflichtende) Wirtschaftsprüfung tatsächlich eine komplexe Dienstleistung, und dabei handelt es sich bei weitem nicht nur um die „Prüfung der Zahlen in den Berichterstattungen“. Der Wirtschaftsprüfer bewertet unter anderem auch das interne Kontrollsystem, er führt die Identifizierung der möglichen Risiken eines Betrugs durch und erteilt der Bilanzeinheit Empfehlungen für eine Verbesserung. Der Grundzweck der Wirtschaftsprüfung ist die Erhöhung der Glaubwürdigkeit und der Transparenz des Jahresabschlusses, auf die sich bei ihrer Entscheidung viele Benutzer verlassen, von den Besitzern, über die Abnehmer und Lieferanten, bis zu den Banken. Nicht zuletzt wird von den Angaben des Jahresabschlusses auch bei der Steuererrechnung ausgegangen. Die Wirtschaftsprüfung ist also eine Dienstleistung im öffentlichen Interesse, und deshalb erteilt sie auch das größte Maß an Sicherheit.

Nicht in allen Fällen ist jedoch die Wirtschaftsprüfung für den Klienten die beste oder effektivste Wahl. Es gibt noch andere Aufträge, die an konkrete Bedürfnisse des Mandanten angepasst werden können. Der nächste Prüfungsdienst ist z.B. eine Überprüfung. Die Überprüfung erteilt schon ein niedrigeres Maß an Sicherheit als die Wirtschaftsprüfung, trotzdem immer ausreichend hohe Sicherheit, und sie wird oft in dem Falle verwendet, wenn die Gesellschaft nicht verpflichtend geprüft wird, aber ihre Inhaber wollen die Glaubwürdigkeit der ihnen vorgelegten Daten überprüfen. Die Hauptbenutzer sind in diesem Fall direkt die Inhaber.

Von den sonstigen Dienstleistungen würde ich vor allem die abgemachten Vorgänge nennen. Hier handelt es sich um die Durchführung der Vorgänge mit Charakter einer Wirtschaftsprüfung, die ein Wirtschaftsprüfer mit der Bilanzeinheit vereinbart. Es kann sich z.B. um eine Überprüfung des internen Kontrollsystems oder um eine Prüfung nur eines ausgewählten Bereichs der Buchhaltung (z.B. der Vorräte) handeln. Der Wirtschaftsprüfer legt der Bilanzeinheit nur einen Bericht über sachliche Feststellungen vor, und er erteilt daher keine Sicherheit. Es ist am Empfänger des Berichtes, dass er aus den durch den Wirtschaftsprüfer vorgelegten Feststellungen die Schlussfolgerungen zieht. Aus diesem Grund ist der Nutzer des Berichtes nur der Auftraggeber, weil nur er die Gründe für die Wahl der gegebenen Vorgänge kennt und daher die Ergebnisse interpretieren kann.

Ergebnisse der Wirtschaftsprüfung

Die Wirtschaftsprüfung, aber auch weitere Prüfungs- und sonstige Aufträge, befassen sich gewöhnlich, mit Rücksicht auf dem Umfang der Dokumentation, nur mit Mustern. Es ist faktisch aus dem finanziellen Grund, wo die Erlangung der 100% Sicherheit sehr aufwendig wäre. Eine große Rolle spielen dabei die Statistik und Wahrscheinlichkeit. Das Ergebnis der Arbeit des Wirtschaftsprüfers bedeutet also nicht eine absolute Sicherheit, sondern nur eine vernünftige, allgemein akzeptable Wahrscheinlichkeit der Schlussfolgerungen des Wirtschaftsprüfers. Zum Beispiel bei einer Wirtschaftsprüfung liegt diese Wahrscheinlichkeit bei 95%.

Auswahl des Wirtschaftsprüfers

Bei der Beteiligung an verschiedenen Ausschreibungsverfahren treffen wir uns oft damit, dass das einzige Kriterium bei der Auswahl eines Wirtschaftsprüfers der Preis ist – es handelt sich doch um einen standardisierten Prozess. Die Qualität wird bei der Auswahl oft unterlassen. Trotzdem die Wirtschaftsprüfung einigermaßen ein standardisierter Prozess ist und die festgesetzten Regeln befolgt, hängt die Qualität der Durchführung im Wesentlichen von der konkreten Person des Wirtschaftsprüfers, insbesondere von seinen Erfahrungen und Kenntnissen und der Möglichkeit der Besprechung der ausgewählten Probleme mit anderen Experten, die sich für den jeweiligen Bereich direkt spezialisieren, ab. Eine große Rolle spielt dabei auch die laufende Ausbildung und die internationale Zusammenarbeit.

Wie erkennt man einen guten Wirtschaftsprüfer

Oft begegne ich der Meinung, dass die verpflichtende Prüfung nur ein notwendiges Übel, eine Pflicht ist, die die Bilanzeinheit erfüllen und bezahlen muss, ohne dass sie einen entsprechenden Gegenwert bekommt. Meiner Meinung nach ist ein guter Wirtschaftsprüfer aber imstande, der Gesellschaft einen entsprechenden Gegenwert anzubieten. Ein guter Wirtschaftsprüfer ist einigermaßen Partner der Bilanzeinheit. Er kann der Geschäftsführung die Vorschläge auf eine Verbesserung des Funktionierens des internen Kontrollsystems geben, dank der Orientierung in den Vorschriften ist er imstande, die Bilanzeinheit auf geplante Novellen der Gesetzgebung usw. hinzuweisen. Wirtschaftsprüfungs- bzw. Beratungsgesellschaften sind weiter imstande, den Mandanten ein Benefit in Form des Angebots weiterer Nicht-Prüfungsdienste, meistens der Steuerberatung, der Beratung bei Unternehmenstransaktionen, der Schulungen für die Mitarbeiter u. ä., zu gewähren. Der Wirtschaftsprüfer bzw. die Beratungsgesellschaft muss daher nicht nur jemand sein, der einmal im Jahr die verpflichtende Prüfung des Jahresabschlusses durchführt. Ich glaube, dass die Gesellschaften bei der Auswahl des Wirtschaftsprüfers Nachdruck neben auf den Preis auch auf diese sonstigen Möglichkeiten legen sollten.

Internationale Zusammenarbeit

Die Arbeit des Wirtschaftsprüfers geht viel häufiger über die Grenze ins Auslandhinaus. Viele Gesellschaften sind Bestandteil einer multinationalen Gruppe mit einer ausländischen Muttergesellschaft. Ein Wirtschaftsprüfer muss somit auch für die Aufträge der Art der Prüfung eines Konsolidierungspakets, die Wirtschaftsprüfung in Übereinstimmung mit anderen als mit tschechischen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS/US GAAP), oder die Prüfung der reportierten Daten der Muttergesellschaft, vorbereitet sein. Bei diesen Aufträgen ist die internationale Zusammenarbeit wichtig, wo Sie mit einem ausländischen Partner z.B. die Spezifika des gegebenen Landes aus Sicht der Rechnungslegungsvorschriften besprechen können. Die Gesellschaft Fučík & partneři ist Bestandteil der internationalen Assoziation Praxity. Es handelt sich um die weltweit größte Assoziation der unabhängigen Buchhaltungs- und Beratungsgesellschaften.