GT News

Steuern, Buchhaltung, Recht und mehr. Alle wichtigen Neuigkeiten für Ihr Unternehmen.

| April 27, 2023

GT-Urteil: Das Potenzial der Multimodalität im Bereich Klimaschutz wird durch eine langsame Gesetzgebung behindert

Teile den Artikel

Přestože kombinovaná přeprava je v evropské legislativě zakotvena už od roku 1992 a měla určovat trend, kterým se má logistika vyvíjet, implementace a naplnění s ní spojených cílů stále vázne. Multimodální přeprava může významně zmírnit přetížení silniční dopravy, a navíc přispět ke snížení emisí skleníkových plynů. Proč se jí tedy v evropském prostoru nedaří narušit dominanci silniční přepravy? Hlavní důvody shrnuje aktuální Zpráva Evropského účetního dvora.

Obwohl der kombinierte Transport in der europäischen Gesetzgebung bereits seit dem Jahr 1992 verankert ist und die Richtung bestimmen sollte, in die sich die Logistik entwickeln sollte, sind die Umsetzung und Erfüllung der damit verbundenen Ziele noch immer schwierig bzw.
sie hapern. Der multimodale Transport kann übermäßige Beanspruchung im Straßenverkehr deutlich entlasten und darüber hinaus zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beitragen. Warum also scheitert es an der Dominanz des Straßenverkehrs im europäischen Raum? Die Hauptgründe sind im aktuellen Bericht des Europäischen Rechnungshofs zusammengefasst.

Was bedeuten die Begriffe multimodaler, intermodaler und kombinierter Transport? Diese Wortverbindungen beschreiben grundsätzlich die Nutzung unterschiedlicher Verkehrsmittel zum Transport von Personen oder Gütern von Ort A nach Ort B. Ziel dieses Textes ist es,
die Bedeutung einzelner Begriffe zu verdeutlichen und aktuelle Trends und Planungen für die Nutzung dieses Prinzips zur Erreichung der EU-Klimaziele zu beschreiben. Gleichzeitig konzentriert sich der Text auf bestehende Projekte, an denen Grant Thornton beteiligt war.

Multimodaler, intermodaler und kombinierter Transport

Multimodaler Transport ist der allgemeinste der oben genannten drei Begriffe und beschreibt grundsätzlich den Grundgedanken, mindestens zwei unterschiedliche Transportarten zu nutzen. In diesem Sinne definiert beispielsweise die Europäische Verkehrsministerkonferenz (ECTM) den multimodalen Transport. Der Begriff „multimodal“ kann sowohl für den Personen- als auch für den Gütertransport verwendet werden und kann jedwede Kombination der vier Grundverkehrsarten (Straßen-, Schienen-, Wasser- und Luftverkehr) umfassen.

Der Begriff „intermodal“ bezeichnet den Güterverkehr, der mindestens zwei Verkehrsarten unter Verwendung derselben Frachteinheit (z.B. Container) nutzt. Der Unterschied zwischen multimodalem und intermodalem Transport liegt also darin, ob sich beim Wechsel der Transportart auch die Frachteinheit ändert (z.B. durch Aufteilen der Ladung).

Der Begriff „kombinierter“ Transport wird vom tschechischen Verkehrsministerium als intermodaler Transport definiert, bei dem der Großteil der Strecke per Bahn, Binnenschiff
oder auf See erfolgt, wobei der Anfangs- (Sammel-) oder der Schlussteil des Transports (Lieferung) auf dem Landweg erfolgt und in der Regel so kurz wie möglich ist.

Voraussetzung für die Nutzung jeglicher Form des multimodalen Transports ist das Vorhandensein der notwendigen Infrastruktur. Im Rahmen des intermodalen kombinierten Transports geht es vor allem um ausreichende Schienenkapazitäten, Befahrbarkeit der Binnenwasserstraßen und ein Netz multimodaler Umschlagplätze. Eine multimodale Umschlaganlage ist ein Objekt, das dazu bestimmt ist, Güter von einem Transportmittel auf ein anderes umzuladen. Im Rahmen des vom Verkehrsministerium definierten kombinierten Transports ist es in erster Linie ein Umschlagplatz zwischen den Bahn- und Straßenverkehrs- Form.

Multimodaler Transport im EU-Rahmen

Aus den oben definierten Begriffen geht hervor, dass die Nutzung des multimodalen Transports auf globaler Ebene eine Realität des internationalen Handels und der Logistik ist. Laut Eurostat-Daten dominiert jedoch der Straßentransport im Rahmen der Europäischen Union, einschließlich des grenzüberschreitenden Warenverkehrs. Daher wird der multimodale Transport in der Europäischen Union aufgrund der Ziele der Verringerung der Verkehrs-belastung/-verunreinigung und der Nachhaltigkeit zu einem immer wichtigeren Thema.

Zu diesen Zielen soll der multimodale Transport vor allem in folgenden Bereichen beitragen:

  • Milderung der Kongestion (Überlastung) im Straßenverkehr: durch die Nutzung von Schienen und Binnenschiffen für den Güterferntransport werden die Auswirkungen des zunehmenden Güterverkehrsaufkommens abgemildert.
  • Reduzierung der Treibhausgasemissionen: Die Entwicklung des multimodalen Verkehrs
    wird zu den Bemühungen beitragen, die Treibhausgasemissionen des Verkehrs
    um 60 % im Vergleich zu den Werten des Jahres 1990 deutlich zu reduzieren.
    Im Vergleich zum Straßentransport weist der Eisenbahntransport deutlich geringere Treibhausgasemissionen auf und der Straßengütertransport ist derzeit eine der Hauptquellen der verkehrsbedingten Umweltverschmutzung.
  • Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit: Die Entwicklung des multimodalen Transports sollte auch dazu beitragen, kleinere und lokale Logistikunternehmen in den internationalen Transport zu integrieren, indem die Nachfrage nach lokaler Verteilung von Waren aus multimodalen Umschlagpunkten erhöht wird.

Laut Europäischem Rechnungshof hat der multimodale Transport das Potenzial, die relativen Stärken der einzelnen Verkehrsarten in Bezug auf Flexibilität, Geschwindigkeit, Kosten und Umweltverträglichkeit zu optimieren. Im vorangegangenen mehrjährigen Finanzrahmen
2014 – 2020 beliefen sich die Gesamtmittel der EU, die Projekten zur Unterstützung der Multimodalität zugewiesen wurden, auf etwa 1,1 Milliarde Euro.

Derzeit konzentriert sich der multimodale Transport in der EU hauptsächlich auf den Schienen- und Schiffsverkehr. Diese beiden Transportarten eignen sich am besten für den Transport größerer Warenmengen über längere Strecken. Das Hauptziel des intermodalen Transports in der EU ist es, Bedingungen zu schaffen, die den Transport von Gütern zwischen verschiedenen Verkehrsarten so effizient und ökologisch wie möglich gestalten.

Die rechtliche Grundlage für die europaweite Förderung des kombinierten Transports ist in der Kombinierter-Verkehr-Richtlinie (CT) (EU-Rats-Richtlinie 92/106/EEC) und der Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates Nr. 1315/2013 enthalten. Diese Dokumente legen die Ziele und die Unterstützung für die Entwicklung des kombinierten Verkehrs durch die Aufhebung von Genehmigungsverfahren und quantitativen Beschränkungen für den Betrieb des kombinierten Transports fest, verdeutlichen die Nichtanwendung von Straßenkabotage-Beschränkungen auf Straßenabschnitten und die Bereitstellung finanzieller Unterstützung.

Leitgedanke der europäischen Politik in diesem Bereich ist es, den Güterferntransport auf der Straße durch den Schienen- oder Wasserstraßentransport zu ersetzen. Der Straßentransport sollte für die lokale Verteilung von Waren vom nächstgelegenen Umschlagplatz aus genutzt werden. Ziel der europäischen Politik ist der Aufbau eines Haupttransportnetzes, das aus Hauptverkehrskorridoren und regelmäßig verteilten multimodalen Umschlagpunkten besteht.

Obwohl die ursprüngliche Richtlinie zum kombinierten Transport bereits aus dem Jahr 1992 stammt, stagnieren die Umsetzung und Erfüllung der Unionsziele aufgrund regulatorischer und infrastruktureller Hindernisse auf Ebene der Mitgliedsstaaten. Der Bericht des Europäischen Rechnungshofes zum Thema EU-Förderung des intermodalen Transports fasst den derzeitigen Entwicklungsstand des multimodalen Güterverkehrs im Verhältnis zu den aufgewendeten Mitteln als unbefriedigend zusammen. Der Bericht kommt zu folgenden Schlussfolgerungen: 

  • Die EU-Unterstützung für den multimodalen Gütertransport lässt es an effektiv gesetzten Zielen und deren Überwachung mangeln, was zu einer unzureichenden Entwicklung der erforderlichen Infrastruktur führt.
  • Die Umsetzung von EU-Regeln in die Gesetzgebung der einzelnen Mitgliedsstaaten
    ist unzureichend oder kontraproduktiv, was zu einer Einschränkung der Attraktivität des multimodalen Transports führt.
  • Das Infrastrukturniveau für die Erfordernisse der Multimodalität ist unzureichend, wodurch der multimodale Transport zugunsten des Straßengüterverkehrs benachteiligt wird.

Der Europäische Rechnungshof stellt fest, dass der multimodale Transport und die Eisenbahn aus diesen Gründen derzeit nicht mit dem Straßengütertransport konkurrieren können.
Für den aktuellen mehrjährigen EU-Finanzrahmen liegt der Fokus daher gerade auf dem Ausbau der multimodalen Infrastruktur und dem Abbau regulatorischer und technischer Grenzen. Der Bericht gibt eine Empfehlung zur Überarbeitung der Entwicklungsvorschriften der Union betr. TEN-T (transeuropäisches Verkehrsnetz) ab, was sie als Chance zur Behebung der genannten Mängel betrachtet. Eine richtig gesetzte Regulierung mit klar definierten und messbaren Zielen wird zum Ausbau der multimodalen Infrastruktur und zur Attraktivität
dieses Verkehrsregimes bei Speditions- und Logistikunternehmen führen.

In Grant Thornton stimmen wir den Schlussfolgerungen des Berichts des Europäischen Rechnungshofs zu und glauben, dass Investitionen in intermodale Umschlaganlagen
der EU erheblich helfen können, ihre ehrgeizigen environmentalen Umweltziele zu erreichen. Wir sehen in der Entwicklung des multimodalen Transports Potenziale nicht nur im Bereich
des Klimaschutzes, sondern auch im Bereich der Straßenverkehrssicherheit. Das Potenzial,
den Gütertransport durch den Einsatz der Eisenbahn im Güterferntransport effizienter zu gestalten, ist noch lange nicht ausgeschöpft.

Unsere Projekte

Die Europäische Union unterstützt die Entwicklung einer multimodalen Infrastruktur, durch
die Finanzierung im Rahmen des Programms „Connecting Europe Facility“ (CEF), im Bereich der Entwicklung des Verkehrsnetzes „TEN-T“. Die Gesellschaft Grant Thornton beteiligte sich an der Umsetzung eines solchen Projekts, dessen Gegenstand die Rekonstruktion eines der wichtigsten multimodalen Umschlagplätze in der Tschechischen Republik ist. Im Rahmen des Projekts geht es vor allem um eine Kapazitätssteigerung eines Terminals mit kombiniertem Transport durch die Erweiterung und Verstärkung von Umschlagsflächen im Umfang von bis zu 37 000 m2. In das Projekt wurden auch Technologien einbezogen, die den Materialtransfer sowie den Betrieb des gesamten Terminals effizienter machen werden.

Das Hauptziel des Projekts ist es, die gestiegene Nachfrage der Kunden nach Umschlags-dienstleistungen zu decken. Die Umsetzung des Projekts wird dazu führen, dass ein Teil der Verkehrsbelastung von der Straßen- auf eine alternative Transportform (Bahn) verlagert wird. Innerhalb der Region wird der Transport effizienter und wichtige Verkehrsknotenpunkte werden entlastet, was ebenfalls zur Verkehrssicherheit beitragen wird. Der Umbau des jeweiligen multimodalen Umschlagplatzes ist auch aus Sicht des grenzüberschreitenden Verkehrsnetzes ein wichtiges Projekt, da es in direktem Zusammenhang mit den EU-Zielen steht. Die Umsetzung des Projekts wird zur Erfüllung der Strategien auf der Ebene der Tschechischen Republik sowie der EU beitragen. Das Projekt wird beispielsweise Auswirkungen auf die folgenden Strategien haben:

  • Weißbuch (Plan für einen einheitlichen europäischen Verkehrsraum – Schaffung
    eines wettbewerbsfähigen Transportsystems, das Ressourcen effizient nutzt)
  • Green Deal für Europa
  • Verkehrspolitik der Tschechischen Republik für den Zeitraum 2021 – 2027,
    mit einer Prognose bis zum Jahr 2050 
  • Frachttransportkonzept für den Zeitraum 2017 – 2023,
    mit einer Prognose bis zum Jahr 2030

Investitionen in den kombinierten Transport wirken sich erheblich auf die Umweltziele aus, indem die übermäßige Menge an Schadstoffen aus dem konventionellen Lkw-Transport reduziert wird, was die Erfüllung der oben genannten Strategien bestätigt. Der Vorteil des Schienentransports besteht darin, Hunderte Tonnen Material oder Güter über weite Strecken viel umweltfreundlicher transportieren zu können als der Straßentransport, der bei gleicher Frachtmenge viel mehr Emissionen verursacht.

Dank dem CEF-Förderprogramm, das in diesem Fall etwa die Hälfte der Kosten übernimmt, kann das Projekt bei höchster Qualität der erbrachten Leistungen vollständig umgesetzt werden. Ohne die Förderung würde sich die Projektausführung erheblich verzögern und
es bestünde die Gefahr einer Begrenzung der umgesetzten Maßnahmen.

Autor: Adam Pavlík