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| February 13, 2023

Unsere Zusammenfassung, welche Programme Ihnen im Kampf gegen hohe Energiepreise helfen können

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Die derzeit hohen Energiepreise, die in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres ihren Höhepunkt erreichten, sind auf eine Kombination mehrerer Faktoren zurückzuführen. Am wichtigsten sind die wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine und die Einschränkung der Lieferungen von Energierohstoffen aus Russland. Die Energiepreise begannen jedoch bereits im Jahr 2021, d.h. vor der russischen Invasion in der Ukraine, zu steigen, hauptsächlich aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach erneuerten Industriebetrieben nach der Covid-19-Pandemie. Insbesondere wird der Einfluss dieser beiden Faktoren auf den Strompreis durch die Weise, wie Energie auf dem europäischen Markt gehandelt wird, verstärkt. Im System der Sortierung von Ressourcen nach Preis (merit order) wird der Strompreis nämlich durch die teuerste Quelle bestimmt, die noch benötigt wird, um die Nachfrage zu befriedigen. Derzeit ist es aufgrund des Krieges in der Ukraine gerade Erdgas.

Auf den starken Anstieg der Energiepreise hat die tschechische Regierung mit folgenden Maßnahmen reagiert. Am 30. Dezember 2022 erließ sie die Verordnung Nr.463/2022 Slg., die Preisobergrenzen der Energiepreise für die Jahre 2022 und 2023 festlegt. Ursprünglich galt die Verordnung für Haushalte und kleine und mittlere Unternehmen. Für das Jahr 2023 sind die Preisobergrenzen der Energiepreise für Haushalte, kleine, mittlere und nun auch für große Unternehmen bestimmt.

Große Unternehmen können die Unterstützung aus dem Unterstützungsprogram für Unternehmen, für die durch eine außerordentliche Preissteigerung gestiegenen Kosten für Erdgas und Strom beziehen. Ziel ist es, Unternehmen mit hohen Energiepreisen zu helfen und ihre Geschäftstätigkeit zu unterstützen. Die Unterstützung aus dieser Ausschreibung gilt für den Zeitraum vom 1. Februar 2022 bis 31. Oktober 2022. Förderanträge sind bis zum 8. Februar 2023 zu stellen.

Eine weitere Form der Unterstützung sind nationale operationelle Programme, die von einzelnen Ressorts verwaltet werden. Die Programme werden aus Mitteln der Europäischen Union kofinanziert. Die Programme sind für öffentliche und geschäftliche Subjekte bestimmt. Für Unternehmen, die mit hohen Energiepreisen zu kämpfen haben, können Fördermittel aus diesen Programmen eine neue Möglichkeit sein, Kosten zu sparen und ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern. Dies sind hauptsächlich die folgenden Operationsprogramme:

Operationsprogramm „Umwelt“ (OPU/ OPŽP)

Es unterstützt die folgenden Bereiche:

  • Energieeinsparungen im öffentlichen Sektor und Förderung erneuerbarer Energiequellen,
  • wasserwirtschaftliche Infrastruktur,
  • Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft.

Das Programm richtet sich an den öffentlichen Sektor, Unternehmer und Haushalte. Der Geltungsbereich
des Programms erstreckt sich über die gesamte Tschechische Republik, außerhalb der Hauptstadt Prag.


Modernisierungsfonds des Staatlichen Umweltfonds
(MFSUF/ SFŽP)

Er unterstützt die folgenden Bereiche:

  • neue erneuerbare Quellen,
  • Energieeinsparungen beim Unternehmen,
  • Modernisierung des Verkehrs im Unternehmensbereich,
  • Modernisierung des öffentlichen Verkehrs,
  • Energieeinsparungen bei öffentlichen Gebäuden,
  • Gemeinschaftsenergie,
  • Energieeffizienz von Wohngebäuden.

Operationsprogramm „Technologien und Anwendungen für Wettbewerbsfähigkeit“ (TAWTP/ OPTAK)

Es unterstützt die folgenden Bereiche:

  • Entwicklung von Unternehmen und Innovationen in der Tschechischen Republik,
  • Forschung und Entwicklung im Bereich Energieeinsparungen,
  • Modernisierung von Produktionsanlagen zwecks Energieverbrauchsminderung,
  • Installation erneuerbarer Energiequellen,
  • Entwicklung von intelligenten Energiesystemen, -netzen und -speichern
  • Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft,
  • pure Mobilität.

Das Programm richtet sich an Unternehmen. Der Geltungsbereich des Programms erstreckt sich über die gesamte Tschechische Republik, außerhalb der Hauptstadt Prag.

Nationaler Wiederaufschwungsplan

Er unterstützt die folgenden Bereiche:

  • Verringerung der Energieeffizienz von Gebäuden im Besitz öffentlicher Institutionen,
  • Modernisierung der Wärmeverteilung,
  • Installation von Photovoltaik-Kraftwerken,
  • Infrastruktur für e-Mobilität,
  • Recycling von industriellem Wasser,
  • Modernisierung von Brownfields (einschl. Reduzierung der Energieintensität).

Das Programm richtet sich an öffentlich-rechtliche Anstalten, Unternehmen und natürliche Personen.
Der Geltungsbereich des Programms erstreckt sich über die ganze Tschechische Republik.

Neue Unterstützung für Einsparungen („Nová zelená úsporám“)

Dies unterstützt die folgenden Bereiche (man kann einen Bonus für Kombination mehrerer Maßnahmen erhalten):

  • Isolierung/Abdichtung von Wohn-/Familienhäusern,
  • Austausch von Heizkesseln und Öfen durch sparsamere,
  • Wärmepumpeninstallation,
  • Maßnahmen zur Verbesserung des Wassermanagements (Solarheizung, Regen- und Abwasserbehandlung),
  • Installation von Photovoltaikanlagen für Mehrfamilienhäuser,
  • Bau von Gründächern,
  • Ökomobilität.

Das Programm richtet sich in erster Linie an natürliche Personen, Eigentümer von Familien- und Mehrfamilienhäusern sowie Wohnungsgenossenschaften. Der Geltungsbereich des Programms erstreckt sich über die ganze Tschechische Republik.

Das Problem bezüglich der hohen Energiepreise wird auf zwei Ebenen angegangen. Erstens legte die Regierung Höchstpreise für Verbraucher und Unternehmen durch Energiepreisobergrenzen fest.

Als zweiter Weg sind die Senkung des Energieverbrauchs und die Reduzierung der Energieintensität von Gebäuden und Produktionsbetrieben durch Maßnahmen wie Gebäude zu dämmen, Wärme- und Kältequellen durch effizientere zu ersetzen oder erneuerbare Energiequellen zu installieren.

Die Regierung unterstützt auch die Entwicklung neuer Technologien, die zu Energieeinsparungen und Kostensenkungen führen. Dies sind zum Beispiel Technologien der intelligenten Regelung und intelligenten Messung, massivere Nutzung erneuerbarer Energiequellen, die Nutzung von Abwärme oder der Bau von Biogasanlagen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und Grenzwerte von FIT for 55 Paket einzuhalten.

Autor: Libor Kaňák, Petr Paseka