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Jiří Dvořák | September 27, 2022

Kompensation für Energiepreise und der Nachhaltigkeitstrend

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Aus Sicht des Energiemarktes stehen viele Unternehmen heute vor mehreren Herausforderungen, aber auch Bedrohungen. In allen Sektoren findet ein grundlegender Wandel statt, um das Niveau der unternehmerischen Nachhaltigkeit sowohl aus ökologischer/environmentaler als auch aus sozialer und unternehmerischer Sicht zu erhöhen. In den nächsten 3-5 Jahren wird die schrittweise Einführung von Pflichten zur nichtfinanziellen Berichterstattung (ESG) und Verwirklichung des Übergangs zu einer nachhaltigen Gesellschaft erwartet. Dies erfordert unter anderem die Notwendigkeit, den CO2-Fußabdruck von Unternehmen zu minimieren. Entscheidend wird unter diesem Gesichtspunkt sein, den Kauf oder die Eigenproduktion von Strom aus erneuerbaren Quellen maximal zu nutzen.

Eine grundlegende Auswirkung ist die aktuelle Energiekrise, die den Preis des eingekauften Stroms in ungewöhnlich beispielloser Weise erhöht hat, sowie das Risiko weiterer unerwarteter Preisänderungen in naher Zukunft (Marktvolatilität). Diese Tatsache hat erhebliche Auswirkungen auf die Betriebskosten von Unternehmen und gefährdet in vielen Fällen das Funktionieren einiger Betriebe.

Die Regierung der Tschechischen Republik verhandelte am 14. 9. 2022  Bedingungen für die Unterstützung der Großverbraucher von Strom und Erdgas aufgrund der aktuellen Lage am Energiemarkt. Nach aktuellen Informationen richten sich Hilfestellungen vor allem an Unternehmen der verarbeitenden Industrie und des Bergbaus, dann an Unternehmen der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft. Unternehmen aus energieintensiven Branchen können eine Kompensation bis zum Höchstbetrag von 200 Mio.CZK, andere Unternehmen bis max. 45 Mio.CZK erhalten. Das Kompensierungsprogramm soll am 1. 11. 2022 gestartet werden.

Eine Kompensation kann durch Unternehmen beantragt werden, die auch Folgendes nachweisen:

  • sie haben Betriebsverluste, wobei mindestens die Hälfte des Verlustes auf hohe Energiepreise zurückzuführen ist;
  • ihre Energiekosten sind im Zeitraum 1. 2. – 31. 12. 2022 im Vergleich zu den Jahresdurchschnittspreisen für das Jahr 2021 mindestens 2x gestiegen.

In den folgenden Wochen werden die Bedingungen weiter spezifiziert, daher empfehlen wir Ihnen, die Website des Ministeriums für Industrie und Handel (MPO) zu überwachen.

Als eine der Lösungen für die Energiekrise wird die Maximierung der Nutzung von vorhandenen Unternehmensanlagen, insbesondere von Gebäuden und Grundstücken angeboten, um eine emissionsfreie oder emissionsarme Energieerzeugung langfristig zu gewährleisten. Darüber hinaus Energiemanagementmaßnahmen, die den Einsatz von Energie effizienter gestalten und den Verbrauch reduzieren, was zu Kosteneinsparungen führen wird. Die meisten dieser Maßnahmen können derzeit aus verschiedenen Fördertiteln unterstützt werden, was ihren Investitionsbedarf deutlich reduzieren kann. 

Grant Thornton Advisory kann Sie in diesen Bereichen beraten und Ihr Unternehmen zu größeren Einsparungen und einem besseren Energiemanagement führen. Wir beginnen mit einer gründlichen Analyse der Ist-Situation und des möglichen Potenzials von Einspar- oder Investitionsmaßnahmen mit Förderunterstützung. Wir prüfen die technischen Parameter und die Machbarkeit (z.B. das Potenzial von Gebäuden für die FVE-Installation). Wir bereiten Förderanträge einschließlich aller notwendigen Anlagen vor und führen Sie durch alle Schritte bis zur erfolgreichen Einreichung. Darüber hinaus können wir bei der Verwaltung der staatlichen Regierungskompensationen selbst helfen.

Die Fähigkeit, sich an eine neue Situation anzupassen, erachten wir als wichtig. Auch dabei helfen wir. 

Wir bieten eine Analyse des langfristig zu erwartenden Stromverbrauchs, einen Vorschlag für eine Strategie zur Sicherstellung des Kaufs des Reststroms und die Gesamterstellung des Energiemanagementkonzepts, einschließlich der Berechnung der wirtschaftlichen Rendite/Rückflussdauer, eines Gesamtaktionsplans und des Bedarfs an Investitionsmitteln.

Bei der Aktualisierung des Energiemanagements ist es notwendig, sich hauptsächlich auf einige Hauptpunkte zu konzentrieren. Unter dem Gesichtspunkt schneller Lösungen, die keine wesentlichen Eingriffe in das Funktionieren des Unternehmens erfordern, handelt es sich um eine Überarbeitung der aktuellen Vertragsbeziehungen mit Energielieferanten, eine Überarbeitung der Geschäftsstrategie und die Verwendung von Kompensationen bzw. von Sparlösungen mit geringeren Kosten. Unter dem Gesichtspunkt anspruchsvollerer Maßnahmen können die Einführung von Betriebsleitstand/Verkehrskontrolle, Verbrauchsvorhersage und 

-verwaltung, automatisierte Regulierung, aufwändigere (mit Förderunterstützung jedoch) kostensparende Einsparungsmaßnahmen, wie die Installation eigener erneuerbaren Energiequellen (OZE), Passporting, Community Energy oder Elektromobilität.

Aktuell angekündigte Förderungsprogramme umfassen Folgendes:

  • Modernisierungsfonds – RES + 
    • Installation von photovoltaischen Kraftwerken (FVE) bis 1 MWp sowie über 1 MWp
    • Grundstücke und Gebäude
    • Zuwendung von bis zu 50 % der Gesamtausgaben
    • bestehende oder zukünftige Inhaber von Lizenzen zur Stromerzeugung
  • Modernisierungsfonds – HEAT
    • Modernisierung von Heizungsanlagen
    • Zuwendung von 45 bis 80 % der Gesamtausgaben
    • Besitzer von thermischen Energiequellen
  • Modernisierungsfonds – ENERG ETS
    • Steigerung der Energieeffizienz der unter ETS fallenden Geräte oder Betriebe 
    • Modernisierung von Anlagen zur Energieerzeugung und -verteilung, Modernisierung von Produktions- oder Verarbeitungsanlagen
    • Zuwendung von 30 bis 80 % der Gesamtausgaben
    • über eine EU ETS Anlage verfügende Unternehmen
  • OP TAK – Energieeinsparungen
    • Reduzierung der Energieeffizienz von Gebäuden, Verwendung von erneuerbaren Energiequellen Modernisierung von Verteilungssystemen, Nutzung von Abfallenergie, Installation von Speichern
    • Zuwendung von 35 bis 65 %
    • kleine, mittlere und große Unternehmen
  • OP TAK – OZE (erneuerbare Energiequellen) – Windkraftanlagen
    • Bau von Windkraftanlagen
    • Zuwendung von 50 bis 80 %
    • kleine, mittlere und große Unternehmen, Selbständige (OSVČ).

Bei Interesse zögern Sie nicht uns zu kontaktieren, wir helfen Ihnen gerne weiter.

Autor: Michael Sikora, Jiří Dvořák